Das 5. Gebot

Das V. Gebot

Das 5. Gebot | Installation/ Performance | Stickerei auf Handtuchrolle/ CWS Handtuchspender | 2000-01 Berlin & Festival of Visions, Hongkong | ©Ralf Grömminger

worte – auf eine dreißig meter lange handtuchrolle gestickt
mit kreuzstick, sternstich, plattstich den tod ins gewebe gebannt
zeit – zwei bis drei stunden pro wort

todesarten – eine untersuchung der deutschen sprache auf ihren tödlichen wortschatz
verben in aktiver und passiver form, die den vorgang des tötens und sterbens beschreiben
eine litanei der todesarten von ‚abkratzen bis zu tode kommen‘ auf textilem grund

sticken – handarbeit, die stich für stich dekorative bilder schafft,
ein nicht zu beschleunigender vorgang, eine meditative tätigkeit
das gewebe wird dabei verletzt
das tuch trägt narben

faden, schere, nadel – werkzeuge der moiren,
der drei griechischen schicksalsgöttinen
Klotho spinnt den faden
Lachesis wickelt ihn auf
Atropos schneidet ihn durch

hände waschen – reinigungsvorgang
und ritual zur unschuldsbehauptung