Neuköllner Sozialparkett – 126qm beghbare Bodeninstallation | Museum Neukölln © Christian Reister
EINE TRILOGIE DER SOZIALEN BODENBELÄGE
Parkett, welches seit dem 16.Jh. als hochwertiger Fußboden verlegt wird, erfüllt nicht allein die Funktion eines ein Bodenbelages, sondern ist gleichzeitig gesellschaftliche Repräsentationsfläche.
I KUNSTPARKETT [2008]
Der sprachliche Topos des Kunstparketts beschreibt Erfolg und Durchbruch künstlerischen Schaffens. […]
Wer also auf dem Kunstparkett seinen Walzer dreht, hat es geschafft: die künstlerische Arbeit verwandelt sich in Kunst und diese „Wahre Kunst“ wird nunmehr verhandelbar als „Ware Kunst“. Kunst, deren Wert weniger im Ideellen liegt, sondern die Aktie und Wertanlage ist.
Über die konkrete Beschaffenheit des Kunstparketts erfährt man wenig; entscheidend sind die Handlungen der Um(be)wertung die darauf vollzogen werden und seine Funktion als Umschlagplatz von Kunst.
Die Installation KUNSTPARKETT materialisiert die sprachliche Metapher und gibt ihr physische Gestalt. Der begehbare Bodenbelag demokratisiert den Zugang aufs „Kunstparkett“.
Kunstparkett wird produziert aus Material welches direkt aus der Kunstproduktion stammt, bzw. als Präsentationsfläche von Kunst dient, während des Transportes Kunst schützt oder Teil eines Kunstwerkes ist.
II VOLKSPARKETT [2009]
Das VOLKSPARKETT entstand 2009 als Beitrag zum Ausstellungsprojekt VOX POPULI [lat. Stimme des Volkes] für Die Kunsträume auf Burg Eisenhardt. VOLKSPARKETT ist ein Deutsch-Deutscher Bodenbelag hergestellt aus Materialien der Wohnkultur der Bewohner der Stadt Belzig
III NEUKÖLLNER SOZIALPARKETT [2010]
Ausrangierte Tischplatten, Regalbretter, Schranktüren und sonstige Möbelteile, die im öffentlichen Raum Neuköllns wild entsorgt wurden oder aus den Wohnungen, Kellern, Dachböden und Gartenlauben der NeuköllnerInnen und Neuköllner stammen, wurden zu Parkett verarbeitet und als Sozialer Bodenbelag im Museum Neukölln auf 120 qm verlegt. Seit 2012 befindet sich die Arbeit in der Sammlung der Berlinischen Galerie.