BRACE performances

BRACE survival kit performance
2008 Kunstfestival 48 Stunden Neukölln

mit angelina kartsaki | bélen moreno | mikado christine schütt | amy turton | sandra weber | judith zabel | albrecht fersch | moritz gramming | jan markowsky | daniel villwock |michael welskopf & the voice: ines michalek
fotos: christian reister
Die BACE-survival-kit-performer*innen formierten sich ausschließlich für den Auftritt im Rahmen des 10.Kunstfestivals „48Stunden Neukölln“


Die Teilnehmer*innen, gekleidet in Designerkostüms der Marken LIDL, ALDI, PENNY uvgl. führen in strenger Choreographie eine „Sicherheitsgymnastik“ vor. Sie bedienen sich des Bewegungsrepertoires der Sicherheitsdemonstrationen im Flugzeug. Ihre Gesten geben absurde Hinweise und demonstrieren Handlungsbedarf.

Die Plastiktüte wird ironisierend als Erkennungsmerkmal einer Gesellschaft benutzt, die in weiten Teilen unter den gegebenen ökonomischen Bedingungen leidet. Als Accessoir der Konsumgesellschaft vermittelt sie dem Betrachter Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gesellschaftschicht und täuscht vermeintlich Aufschluss über die Kaufkraft ihres Besitzers vor. Während die Tüten bestimmter Marken über Kultstatus verfügen, zeugen andere vom Überleben dank Sonderangeboten. Innerhalb der globalisierten Gesellschaften bietet sich nicht mehr der Rückzug in die Tonne an, wie ihn Diogenes propagiert hat, sondern das Leben „in und aus der Tüte“. Interessant dabei ist, dass das Wort „Sack“ oder „Sackerl“, wie es in Österreich und der Schweiz anstelle von „Tüte“ benutzt wird, von dem griechischen Wort „sákkos“ abstammt und die Bedeutung „Büßergewand“ hat. (2008)


BRACE WALK IN BISHKEK | KIRGHIZIA

25.3.2008 im Rahmen der Ausstellung ‚Päckchen für Kirgistan‘ | Kuratiert von Lätitia Norkeit und Maxim Neroda | In Zusammenarbeit mit dem Kyrgyz National Museum of Fine Arts.
Fotografiert von Christian Reister